Apple trommelt für Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von Cloud-Daten
Angriffe auf Nutzerdaten in der Cloud nehmen massiv zu, warnt Apple. Dagegen schütze nur, die eigenen Daten durchgehend zu verschlüsseln.
Apple erinnert an den erweiterten Datenschutz für iCloud, der vor einem Jahr als optionale Schutzfunktion eingeführt wurde: Die Angriffe auf in der Cloud gespeicherte Nutzerdaten nehmen drastisch zu, warnte das Unternehmen am Donnerstag unter Verweis auf eine neue Studie – dagegen helfe nur die durchgehende Verschlüsselung dieser Daten. In den vergangenen zwei Jahren seien über 2,6 Milliarden personenbezogenen Daten durch Angriffe auf Cloud-Anbieter kompromittiert worden, heißt es in der von Apple veröffentlichten Studie.
Durchgehende Verschlüsselung für iCloud-Backups und Fotos
Cyberkriminelle setzen demnach verstärkt auf Supply-Chain-Angriffe und nutzen Schwachstellen in Dritt-Software oder bei schlechter gesicherten Firmenpartnern, um Zugriff auf Cloud-Daten zu erlangen. Auch Ransomware-Angriffe auf Firmen und Insider-Angriffe nehmen zu, heißt es in der Studie. Durch die zunehmende Digitalisierung von Arbeits- und Privatleben landen zugleich immer mehr Daten in der Cloud, sind diese nicht durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt, können sie in den Händen der Angreifer landen.
Teile von Apples iCloud setzen schon länger auf Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, zentrale Elemente wie iCloud-Backups und Fotos lassen sich aber erst seit einem Jahr auf diese Weise schützen. Nutzer müssen allerdings selbst aktiv werden und die Verantwortung für ihre Daten übernehmen: Sind diese erst durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt, kann Apple nicht mehr bei der Datenwiederherstellung helfen, wenn der Nutzer den Zugang zu seiner Apple-ID verliert. Zudem setzt die Schutzfunktion voraus, dass alle mit einer Apple-ID verknüpften Geräte mit neueren Software-Versionen laufen – mindestens iOS 16.2 und macOS 13.1 Ventura.
Einschränkungen der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von iCloud
Wie viele Nutzer inzwischen diesen "Erweiterten Datenschutz für iCloud" aktiviert haben, teilte Apple nicht mit. Für die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gibt es auch noch Einschränkungen, so bleiben etwa Metadaten lesbar und Kinder-Accounts können die Funktion aktuell nicht aktivieren.
(lbe)