LXQt: Version 2.0 der Desktop-Umgebung basiert auf Qt 6

Die Version 2.0 der schlanken Desktop-Umgebung LXQt wechselt auf das Qt-Framework in Version 6 und nimmt weiter Kurs Richtung Wayland.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 12 Kommentare lesen
Desktop von LXQt 2.0.0

Der LXQt-2.0-Desktop.

(Bild: lxqt-project.org)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Tim Schürmann

Die nun veröffentlichte Version 2.0 der Desktop-Umgebung LXQt setzt auf Qt 6: Sämtliche zu LXQt gehörende Anwendungen lassen ihre Fenster jetzt von Qt 6.6 auf den Bildschirm zeichnen – bis auf QTerminal. Dessen Weiterentwicklung holpert derzeit, weil der Terminal-Emulator noch einige ältere Zeichenkodierungen verwendet, die das aktuelle Qt 6 nicht mehr unterstützt. Bis das LXQt-Team eine Lösung gefunden hat, können Anwender weiterhin die letzte QTerminal-Version 1.4.0 verwenden.

Wer solche älteren, auf Qt 5 basierenden LXQt-Anwendungen einsetzen möchte oder muss, kann die Bibliotheken libqtxdg-3.12.0, lxqt-qtplugin-1.4.1 und libfm-qt-1.4.0 parallel zu ihren Qt-6-Pendants installieren. Darauf aufsetzende Programme verwenden dann die Optik und den Datei-Auswahldialog von LXQt.

Auch wenn der Umstieg auf Qt 6 die größte Neuerung darstellt, warten einige LXQt-Komponenten mit kleineren Änderungen auf. Direkt ins Auge springt dabei das neue Startmenü des LXQt Panels. Dieses "Fancy Menu" offeriert neben den Programmgruppen auch eine Liste mit sämtlichen Anwendungen, stellt die selbst gekürten Favoriten zur Wahl und bietet eine verbesserte Suche. Wer das alte Menü lieber mochte, darf jederzeit zu ihm umschalten.

In LXQt 2.0 lassen sich erstmals LXQt Runner, die LXQt Desktop Notifications und die PCManFM-Qt Desktop-Module unter einem Wayland-Desktop einsetzen. Letztgenannter muss lediglich das Layer-Shell-Protokoll verstehen, was etwa auf Wayfire, KWin und Sway zutrifft. Einen eigenen Compositor, und somit das zentrale Element eines Wayland-Desktops bietet das LXQt-Projekt (noch) nicht an. Zudem arbeiten einige Komponenten weiterhin ausschließlich unter X11, darunter das Screenshot-Programm ScreenGrab. Eine vollständige Unterstützung von Wayland peilt das LXQt-Team jedoch für die kommende Version 2.1 an.

Wer LXQt 2.0 ausprobieren möchte, muss derzeit noch sämtliche Komponenten aus dem Quellcode übersetzen. Die neue Version sollte jedoch in Kürze auch in den Repositories etwa von Rolling-Release-Distributionen wie beispielsweise Arch Linux auftauchen.

(dmk)